I. Was Hochsensibilität bedeutet und was sie von ADHS unterscheidet
Es gibt noch keine allgemein anerkannte neurowissenschaftliche Definition des Begriffs Hochsensibilität. Weitgehende Einigkeit scheint darin zu bestehen, dass sinnliche, emotionale und mentale Reize im Gehirn der Betroffenen anders verarbeitetet werden als bei Menschen ohne diese spezifische Prägung. Oft wird der Begriff auf eine besonders empfindliche sinnliche Wahrnehmung reduziert.
Ich beziehe hier die Gedanken und inneren Bilder, die Emotionen und Körperempfindungen sowie die Atmung mit ein. Da die Emotionen beim Lernen eine kaum zu überschätzende Rolle spielen, benutze ich in meiner Praxis statt der Bezeichnung „hochsensibler Schüler“ gern den etwas gewöhnungsbedürftigen Begriff „Starkfühler“.
Um Starkfühler verstehen zu können, sollte man wissen, dass die Reize, die sie empfangen, in Form von Gedanken, inneren Bildern, Körperempfindungen und Emotionen im Verhältnis zu den „Schwach- und Normalfühlern“ mit einem Faktor X größer eins multipliziert werden müssen.
Mit meinen Schülern habe ich mehr als zwanzig Jahre lang routinemäßig Übungen durchgeführt, bei denen sie die Intensität ihrer Empfindungen auf einer Skala von null bis zehn einschätzen können. Wenn ein Kind zum Beispiel versucht hat, ein anderes zu kränken, dann kann dieses sich dadurch extrem mittelstark oder gar nicht gekränkt fühlen, sodass auf der Skala alle Werte zwischen null und zehn vorkommen können.
Entsprechendes gilt für lustbetonte Reize. Der Witz, den ein Klassenkamerad während des Unterrichts erzählt, kann bei dem einen Schüler minutenlang für Erheiterung sorgen, während er den Sitznachbarn völlig kaltlässt. Bei besonders sensiblen Kindern können irrationale Ängste, wie zum Beispiel der unbegründete Verdacht, die Eltern könnten sich trennen, ausreichen, um über einen langen Zeitraum täglich von Angstgefühlen heimgesucht zu werden, die sich in Richtung zehn auf der Skala bewegen und massive mentale wie emotionale Blockaden erzeugen können. Umgekehrt kann die Vorfreude auf bevorstehende Ereignisse wie Geburtstage oder Ferien dazu führen, dass diese im Kopf eines hochsensiblen Kindes so viel Raum einnehmen, dass deren Konzentrationsfähigkeit stark darunter leidet.
Gewöhnlich sind hochsensible Kinder weniger von einer gesellschaftlichen Stigmatisierung betroffen als diejenigen, die unter ADHS eingestuft wurden. Zwar wird der Kampfbegriff „Sensibelchen“ meist in abwertender Weise für Menschen verwendet, die bestimmte Reize stärker empfinden als andere, doch sie stehen in den Schulen noch nicht so sehr unter dem Druck, sich testen und behandeln zu lassen. Das liegt wohl auch daran, dass als hochsensibel eingeschätzte Menschen – wie etwa Albert Einstein – hervorragende Leistungsträger sein können, wenn es ihnen gelingt, ihre um ein Vielfaches höhere Frequenz und Intensität an zu verarbeitenden Reizen so zu steuern, dass diese in die gewünschte Richtung wirken.
Rund 100 Milliarden Neuronen sorgen dafür, dass in jeder Sekunde
unzählige Informationen zwischen den Körperzellen ausgetauscht
werden.
Das Phänomen „Hochsensibilität“ wird seit Jahren besonders
von Neurologen intensiv erforscht. Die bisherigen Erkenntnisse
dürften erst die Spitze vom Eisberg sein.
Hirnforscher gehen davon aus, dass bei Hochsensiblen die
Reizfrequenz und die Reizintensität signifikant höher sind, mit der Konsequenz, dass die Betroffenen viel mehr Energie
für Steuerungsprozesse jeglicher Art aufbringen müssen.
In meiner Praxis erlebe ich täglich, dass die Steuerungsfähigkeit keine absolute Größe ist, nicht nur in dem Sinne, dass manche Schüler mehr davon besitzen als andere, sondern auch auf den jeweiligen Schüler als solchen bezogen. Dessen Steuerungsfähigkeit kann innerhalb von Jahren, Monaten, Wochen, Minuten, ja sogar Sekunden stark schwanken.
Wenn hochsensible Schüler gute Noten bekommen möchten, ohne ihre ganzheitliche Wahrnehmung und Individualität aufzugeben, dann sollten sie Steuerungstechniken erlernen, die ihnen bei einem geringen Energieaufwand ermöglichen, von einer breit gestreuten 360-Grad-Wahrnehmung in einen engen Fokussierungsmodus zu wechseln und umgekehrt.
Unter meinen Schülern waren viele bereits positiv auf ADS getestet worden, bevor ich sie kennenlernte. Bei Recherchen für ein Buch, an dem ich gerade schreibe und in dem schwerpunktmäßig das Thema Konzentration und schulisches Lernen behandelt wird, habe ich meine Aufzeichnungen aus dem Zeitraum 2008 bis 2020 daraufhin untersucht, inwieweit sich die Diagnosen Hochsensibilität und ADS überschneiden.
Dabei ergab sich, dass mehr als 90 Prozent aller Kinder und Jugendlichen mit einer ADS-Diagnose in einem von mir standardmäßig verwendeten Einschätzungsbogen von ihren Eltern – in puncto empfindsame sinnliche bzw. emotionale Wahrnehmung – jeweils mit Werten von 8 bis 10 von maximal 10 Punkten eingestuft worden waren.
Zwar tun sich die meisten Schüler, die mich aufsuchen, schwer damit, ihre Aufmerksamkeit zu steuern, doch bei denen mit einer ADS-Diagnose ist die Quote signifikant größer als bei denen, die lediglich als hochsensibel eingestuft worden waren.
Bei der Auswertung sah ich mich in meiner Vermutung bestätigt, dass die Betroffenen meist hochsensible Kinder sind, mit einer besonders schwach entwickelten Fähigkeit zur Aufmerksamkeitssteuerung. Extrem vereinfacht ausgedrückt könnte die entsprechende Formel lauten: ADS = Hochsensibilität in Kombination mit einer besonders schwach entwickelten Fähigkeit zur Aufmerksamkeitssteuerung.
Auf der entsprechenden Unterseite dieser Website finden Sie umfangreiche Informationen zum Thema ADS. Das Phänomen der unterschiedlichen Erregbarkeit, mit den daraus resultierenden spezifischen körperlichen, geistigen und seelischen Reaktionen sowie den sich daraus entwickelnden individuellen Verhaltensweisen, kann jeder bei sich selbst und bei anderen beobachten.
Mir sind in meinem Leben noch keine zwei Menschen begegnet, die über eine identische Erregbarkeit auf den drei genannten Ebenen verfügen. Selbst eineiige Zwillinge sind bezüglich ihrer physischen, emotionalen oder kognitiven Reizempfindlichkeit nicht identisch. Wir können also davon ausgehen, dass das Reiz- und Reaktionsprofil eines jeden Menschen ähnlich individuell ist, wie sein Fingerabdruck.
Im Alltag verhalten wir uns aber so, als sei das sensitive und emotionale Reizprofil der Menschen, mit denen wir kommunizieren, identisch oder zumindest ähnlich. Wir glauben, die anderen fühlen in vergleichbaren Situationen ungefähr so, wie wir es tun. Wer dieser fundamentalen Fehleinschätzung unterliegt, wird immer sich selbst in andere Menschen hineinprojizieren und diesen schaden, selbst wenn er es noch so gut mit ihnen meint.
Während meiner Gymnasiallehrerausbildung bin ich zu keinem Zeitpunkt mit der Tatsache konfrontiert worden, dass ich bei einer Klasse mit 30 Schülern vor 30 verschiedenen Empfangsantennen stehe und nur ein einziges Sendegerät zur Verfügung habe, mit dem ich möglichst viele Schüler erreichen soll. Erst während des Referendariats wurde mir bewusst, dass diese Aufgabe viel wichtiger ist, als alles fachliche Wissen, das man sich als Schüler und Student angeeignet hat.
Um die Frequenzen des eigenen Sendegeräts optimal einstellen zu können, sollte man möglichst viel über die inneren und äußeren Empfangsantennen der Schüler wissen. Den Grad der Motivation, Konzentration und Entspannung kann man bei Kindern und Jugendlichen meist gut an den Augen ablesen, sowie an der Körperhaltung, an Gestik, Mimik, Stimme usw. Doch selbst wenn die Lehrpersonen eine gute Antenne für ihre Schüler haben, ist es nahezu unmöglich, die Sendefrequenz individuell anzupassen, nicht nur wegen der Anzahl der Schüler, sondern auch weil ein großer Teil der Aufmerksamkeit in die fachliche Wissensvermittlung fließt.
Im Zusammenhang mit der Betreuung meiner Schüler führe ich gelegentlich Telefonate mit den Klassen- oder Fachlehrern. Es gibt Lehrer, die von den unterschiedlichen Reiz- und Reaktionsprofilen weder etwas wissen, noch wissen wollen. Andere haben eine gewisse Vorstellung davon, dass es unterschiedliche Profile gibt, wissen jedoch nicht, wie sehr sie sich unterscheiden und wie enorm die Auswirkungen auf das Lernverhalten und das Leistungsprofil sein können. Schließlich unterscheiden sich die wenigen, denen die Problematik der unterschiedlichen Reizprofile bewusst ist, noch in zwei Gruppen.
Die einen vertreten die Ansicht, dass aus Gründen der Gleichbehandlung seitens der Schule nicht auf die spezifischen Bedürfnisse von Hochsensiblen eingegangen werden solle. Dabei wird oft als Argument vorgetragen, dass es keine objektiven Kriterien für Hochsensibilität gebe. Die zweite Gruppe bildet immer noch eine kleine Minderheit, in der die Haltung vorherrscht, dass es auch die Aufgabe der Schule sei, die betroffenen Kinder als solche wahrzunehmen und sie im Rahmen dessen, was eine Schule leisten kann, so zu unterrichten und lernen zu lassen, dass sie eine faire Chance haben, ihr oft hohes Potenzial in Leistungen zu übertragen, die von der Schule wertgeschätzt und honoriert werden.
Bei hochsensiblen Schülern ist während des Lernens der Langzeitspeicher ihres Gehirns oft offline, ohne dass sie daran willentlich etwas ändern können. Das Wenige, was sie mühsam erlernt haben, landet dann entweder direkt im Papierkorb oder ist später nur marginal erinnerbar. Je mehr Informationen die Lehrer über die individuellen Lernvoraussetzungen eines Schülers haben, desto gezielter können sie ihn im Unterricht fördern. Entsprechendes gilt auch für die Eltern. Je besser Sie Ihre Kinder verstehen, desto effektiver können Sie sie beim Lernen begleiten.
II. Woran erkenne ich, ob mein Kind hochsensibel ist? Merkmale hochsensibler Schüler
Diese Anzeichen deuten darauf hin, dass Ihr Kind hochsensibel ist, das heißt, zu den Starkfühlern zählt:
1. Starke Lust und/oder Unlustimpulse können es körperlich, geistig und seelisch so sehr bewegen, dass die Konzentrationsfähigkeit massiv und nachhaltig beeinträchtigt ist.
2. Hochsensible strecken die Fühler ihrer Wahrnehmung viel tiefer und in mehr Richtungen aus als andere Menschen. So können sie Details wahrnehmen, die anderen entgehen, aber auch vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen.
3. Wie auf den Speichermedien eines PCs befinden sich auch im menschlichen Gehirn Text-, Bild-, Audio- und Videodateien. Sowohl das Datenvolumen – zum Beispiel extrem viele Videodateien – als auch die Tiefe der Verarbeitung sind bei hochsensiblen Menschen meist um ein Vielfaches höher. Vergleichbar mit der CPU-Auslastung beim PC ist der Arbeitsspeicher im Gehirn bei den Betroffenen oft chronisch grenzwertig ausgelastet, mit einem hohen Risiko für Blockaden, Panik und Blackout.
4. So haben sensible Schüler schnell das Gefühl, dass ihnen alles zu viel wird, mit der Folge, dass mehr oder weniger unwillkürlich eine starke Firewall gegen Überlastungen aktiviert wird, insbesondere, wenn sie mit Unlust verbunden sind oder als überflüssig eingestuft werden. Diese Schüler erkennt man kaum wieder, sobald sie – wie zum Beispiel in den großen Ferien – kaum Verpflichtungen haben.
Hochsensible Schüler leiden besonders unter Störgeräuschen.
Foto: sqeeze, pixabay
5. Einer oder mehrere Sinne sind besonders leicht zu stimulieren. Am häufigsten ist der Hörsinn betroffen, mit der Konsequenz, dass die Kinder sich leicht durch akustische Reize ablenken lassen Manchen ist es unmöglich, sich zu konzentrieren, wenn es im Klassenraum oder bei den Hausaufgaben sehr laut ist.
6. Ist dem Kind etwas besonders wichtig, dann orientiert es sich bei allem, was es tut, was es bekommt und was andere mit ihm tun, an Idealvorstellungen. Weicht die Wirklichkeit davon ab, dann neigt es zur Wut oder Resignation. Vielen Hochsensiblen gelingt es irgendwann, einen gesunden Mittelweg zu finden, zwischen sich der Welt anpassen und sich die Welt passend machen.
7. Hochsensible haben oft einen virtuosen inneren Dirigenten, der ihre Regungen harmonisch koordiniert und ihnen das Gefühl gibt, richtig zu sein, so wie sie sind. Deshalb reagieren sie allergisch auf äußere Zwänge und auf zwanghafte äußere Dirigenten, die aus ihnen einen anderen Menschen machen wollen. Erhalten diese Kinder von ihrer Umgebung überwiegend negative Bewertungen, dann fühlen sie sich irgendwann falsch, so wie sie sind.
8. Wer hochsensibel ist, nimmt meist ganzheitlich wahr. Seine Intuition ist gut entwickelt und er hat ein feines Gespür für Stimmigkeit wie auch für Unstimmigkeiten. Banale Aufmunterungsversuche oder ein falsches Lob werden sofort durchschaut, wenn die Worte einerseits, und Gestik, Mimik, Ton andererseits, eine unterschiedliche Sprache sprechen.
9. Bei Starkfühlern gibt es in der Regel eine klare Präferenz von assoziativen vor logischen Verknüpfungen. Das hängt damit zusammen, dass die meisten Betroffenen über ein exzellentes bildhaftes Vorstellungsvermögen verfügen. Die enorme Vielfalt, der unwillkürlich kreierten Bilder, erschwert deren Strukturierung. Deshalb sollte man diesen Kindern schon in der Grundschule einfache Strukturierungstechniken vermitteln.
10. Einerseits ermöglicht Hochsensibilität außergewöhnliche mentale Leistungen im weitesten Sinne. Andererseits geht sie auch einher mit einem höheren Risiko für Lern- und Prüfungsblockaden. Durch die höhere Impulsfrequenz und die besondere Intensität der wahrgenommenen Reize besteht jederzeit Ablenkungsgefahr. Beim häuslichen Lernen führt das zu einer für Schüler wie Eltern oft unerträglichen zeitlichen Ausdehnung in Verbindung mit einer geringen Lerneffizienz. Bei Schulaufgaben oder Klassenarbeiten können sich leicht Denkblockaden ergeben, sobald ein Kind registriert, dass es „getrödelt“ hat und ihm nicht mehr genug Zeit zur Verfügung steht.
11. Hochsensible Kinder haben häufig eine starke Abneigung gegen das Schreiben. Manchmal kann man das bereits an ihrer „Sauklaue“ erkennen. Je kreativer und umfangreicher die Gedanken und inneren Bilder sind, desto größer ist der Bremseffekt, der auf dem Weg vom Gedanken zum niedergeschriebenen Wort auftritt. Denk- und Schreibgeschwindigkeit klaffen weit auseinander.
Um die Qualität der inneren Vorstellung auf die äußere Darstellung zu übertragen, brauchen die Kinder eine geeignete Synchronisationstechnik. Eine ebenso einfache wie komplexe Methode besteht darin, die bei Lernprozessen aufkommenden Bilder wahrzunehmen, und in Bezug auf die vorgegebene Aufgabe zu ordnen. Je höher die Bildfrequenz und -intensität, desto wichtiger ist es, sich Notizen zu machen, was jedoch für die meisten Hochsensiblen mit extremer Unlust verbunden ist.
12. Manchmal vergessen Starkfühler wichtige Dinge, weil sich plötzlich etwas ereignet hat, was zum gegebenen Zeitpunkt eine noch höhere Impulsstärke mit ins Spiel brachte. Mal wird die Sporttasche in der Schule vergessen, ein anderes Mal ein Termin verpennt, weil es eine spontane Einladung zu einem gemeinsamen Online-PC-Spiel gegeben hatte, die wiederum eine mentale Zeitreise in die Zukunft ausgelöst hatte.
13. Die Kombination aus hoher Sensibilität und guter bildhafter Vorstellungskraft geht oft einher mit einer besonderen Begabung für Verdrängung jeglicher Art. Alles, was mit Unlust assoziiert wird, ist bei ihnen potenziell verdrängungsgefährdet. Die wenigsten müssen sich dabei anstrengen, in Form eines willentlichen „Vergessens“. Sie verfügen über eine Verdrängungsautomatik, die ihnen diese Arbeit abnimmt, ohne dass sie davon etwas mitbekommen.
14. Besonders bei Jungen wird Hochsensibilität – im Sinne von stärker fühlen als andere – oft nicht erkannt, weil sie besonders cool wirken wollen und ihnen das auch überzeugend gelingt.
Wenn sie sich unverstanden fühlen, frieren sie ihre Gefühle ein. Ihre Egal-Haltung gegenüber schulischen Belangen hat in diesem Fall nichts damit zu tun, dass sie die Erwartungen von Eltern und Lehrern nicht erfüllen wollen, sondern fest davon überzeugt sind, es nicht zu können.
Hinter der Fassade der coolen Jungs verbirgt sich häufig ein Starkfühler, der sich entschlossen hat, lieber seine Gefühle zu verbergen als mit ihnen Schiffbruch zu erleiden und dann als Weichei zu gelten.
Sie brauchen dann jemanden, der ihnen zeigt, dass und wie sie es können und keine Appelle oder Vorwürfe, bei denen ihnen mal Unfähigkeit, mal Faulheit unterstellt wird.
Weitere besondere Eigenschaften von hochsensiblen Schülern in kurzen Stichpunkten
1. Motorische und mentale Unruhe
2. Nervosität vor unbekannten Situationen
3. Gutes Gespür für Stimmungen
4. Starke Stimmungsschwankungen
5. Leicht beeinflussbar durch die Stimmung anderer
6. Leicht motivierbar, wenn sie sich intensiv wahrgenommen fühlen
7. Starkes Einfühlungsvermögen, wenn es ihnen gutgeht
8. Geringe Empathie, wenn sie selber blockiert sind
9. Hoher Energieverbrauch in Gruppensituationen
10. Häufiges Tagträumen
11. Hohe Gedankenfrequenz
12. Hohes Aufkommen an inneren Bildern
13. Hohe Verarbeitungstiefe
14. Neigung zum schnellen Sprechen und undeutlichen Schreiben
15. Ausgeprägtes Harmoniebedürfnis
16. Ausgeprägter Gerechtigkeitssinn
17. Starke Verdrängung von negativen Erlebnissen und unangenehmen Aufgaben
18. Schnelle Überforderung bei Multitasking
19. Ungewöhnlich hohe Verarbeitungstiefe bei Unitasking
20. Können durch korrespondierende sinnliche Wahrnehmung spontan und tief in die Vergangenheit eintauchen
21. Starkes Kontroll- und Sicherheitsbedürfnis
22. Kreative Spontaneität, wenn sie sich sicher fühlen
23. Können durch unerwartete kleine Veränderungen aus dem Gleichgewicht kommen
24. Können durch freundliche Worte oder Blicke spontan aufgebaut werden
25. Verbrauchen viel Energie beim chronischen Versuch, Fehler zu vermeiden
26. Geraten unter Zeitdruck schnell in Panik
27. Hohe Lichtempfindlichkeit
28. Hohe Anfälligkeit für Allergien
29. Neigen zum Perfektionismus, mit all seinen schädlichen und nützlichen Eigenschaften
30. Im nicht blockierten Zustand können sie Spitzenleistungen in allen Bereichen erbringen, bei denen ihr Herz höher schlägt
31. Haben oft wenige, aber besonders gute Freunde
32. Sind eine Bereicherung für jeden, der sich auf die Art, wie sie denken, fühlen und handeln, einstellen kann
Nur wenn viele dieser Eigenschaften in besonderem Maße auf Ihr Kind zutreffen, ist es sinnvoll, von Hochsensibilität zu sprechen. Da Hochsensible trotz vieler Gemeinsamkeiten unvergleichbare Individuen sind, halte ich es für weniger wichtig, unter welcher Begrifflichkeit man sie einzuordnen versucht, als sich bei jeder Besonderheit die Frage zu stellen: In welchem Maße tut die Eigenschaft den Betroffenen selbst und den Menschen, mit denen sie kommunizieren, gut oder nicht gut?
Diese Frage lässt sich nicht durch Überlegungen klären, sondern nur durch Beobachtung. Da wir uns ändern, solange wir leben, muss diese Beobachtung kontinuierlich erfolgen und damit sie uns mehr Energie spendet als raubt, sollte sie trainiert werden, bis sie automatisch im Hintergrund arbeitet. Für diese Technik der smarten Beobachtung verwende ich gern den Begriff „Gewahrsein“, den ich auf dieser Website ausführlich beschreibe: gewahrsein.net.
III. Hochsensibles Kind mit Schulproblemen – Was können Eltern tun?
Für hochsensible Kinder habe ich zahlreiche Übungen entwickelt, mit auf die jeweilige spezifische Situation zugeschnittenen Variationen. Welche Maßnahmen und Übungen infrage kommen, entscheidet sich nach einer gründlichen Analyse der Art, wie ein Kind tickt.
Damit meine ich nicht nur die Tausenden von Gedanken, die ihm täglich durch den Kopf gehen, sondern auch die inneren Bilder und Videos sowie die damit einhergehenden körperlichen Prozesse und Empfindungen, Gefühle, Handlungsimpulse, die unterdrückt werden oder in Handlungen münden und in beiden Fällen sich auf die Kommunikation mit anderen auswirken und schließlich wieder auf die Gedanken, Bilder usw. des Kindes zurückwirken.
Der Fokus der Wahrnehmung unterscheidet sich bei Kindern gravierend
von dem der Erwachsenen.
Foto: ROverhate, pixabay
Je besser ein Kind diesen persönlichen Kreislauf versteht, desto mehr Möglichkeiten hat es, überall dort steuernd einzugreifen, wo die Art, wie es tickt, ihm schadet. Und je mehr seine Eltern darüber wissen, desto wirksamer können sie ihm dabei helfen, das ihm schadende Verhalten augenblicklich und klar zu spüren, um es schließlich mithilfe eines gut entwickelten Spürbewusstseins meiden zu können.
Die meisten Kinder brauchen keine Nachhilfe bezüglich der Dinge, die ihnen Spaß machen und die ihnen situativ guttun. Deshalb ist schon fast alles gewonnen, wenn man ihnen beibringen kann, sich nicht ohne Not zu schaden. In Anlehnung an ein Zitat von Wilhelm Busch hat der deutsche Philosoph Odo Marquard diese Lebensweisheit auf den Punkt gebracht:
„Der Sinn – und dieser Satz steht fest – ist stets der Unsinn, den man lässt.“
Odo Marquard, Apologie des Zufälligen, Philosophische Studien, Reclam, Ditzingen 1996, S. 33
In dem bereits angesprochenen Buchprojekt wird es ein umfangreiches Kapitel zum Thema Hochsensibilität und schulisches Lernen geben mit weiteren Vertiefungen und praktischen Hinweisen.
Im Folgenden stelle ich Ihnen zwei Passagen vorab zur Verfügung:
1. eine Übung zum besseren wechselseitigen Verstehen von Eltern und Kindern
2. eine Fallstudie zum Thema „Psychosomatische Reaktionen bei Schulangst und Schulfrust“ mit Tipps und praktischen Hinweisen
1. Übung zum besseren wechselseitigen Verstehen von Eltern
Verzichten Sie völlig darauf, ihr Kind zu bewerten und konzentrieren Sie sich darauf, es zu verstehen! Verstehen bedeutet nicht, sein eigenes Wissen dem Kind eintrichtern zu wollen. Der Prozess des Verstehens erfordert die volle Konzentration auf den Sender des Anderen, die Beschränkung seiner selbst auf ein reines Antennendasein. Das bedeutet vor allem, die vom Sender im Empfänger ausgelösten gedanklichen und bildhaften Assoziationen einfach nur wahrzunehmen, ohne sie gleich darauf für einen eigenen Beitrag zu verwenden.
Lassen Sie die Assoziationen dort, wo sie hingehören, nämlich in einer virtuellen inneren Cloud, aus der sie jederzeit abgerufen werden können, aber nicht müssen. Konzentrieren Sie stattdessen ihr Spürbewusstsein darauf, wie sich die Worte Ihres Kindes in Ihrem Bauch und Herzen anfühlen. Ihr Kind wird spüren, wie sie fühlend mitempfinden und je stärker es dies spürt, desto weiter wird es sich Ihnen öffnen. Dem österreichischen Schriftsteller Robert Musil ist nach meinem Empfinden die beste Definition von „Verstehen“ gelungen:
„Wann verstehst du einen Menschen? Du musst ihn mitmachen. Du musst sein wie er: aber nicht du in ihn hinein, sondern er in dich hinaus!“
Der Mann ohne Eigenschaften, Roman/I. Erstes und zweites Buch, 16. Aufl. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 2002, S. 713
Als eine der wirksamsten Übungen für ein tiefes Verstehen von Eltern und Kindern hat sich in meiner Praxis diese bewährt: Gemeinsam dem eigenen Spürbewusstsein folgen
Vor der Übung wird Folgendes vereinbart:
Die Übung findet nur statt, wenn beide Lust darauf haben und den gewählten Zeitpunkt für günstig halten.
Es wird keine fixe Dauer festgelegt. Die Übung wird dann beendet, wenn einer von beiden das möchte.
Das übergeordnete Ziel der Übung besteht für beide Teilnehmer darin, die oben beschriebenen inneren Prozesse zu beobachten, wie Gedanken, Bilder, Emotionen usw.
Beide Teilnehmer können, aber müssen ihre Wahrnehmungen und Empfindungen nicht miteinander verbal kommunizieren.
Auf Beiträge des Anderen kann, aber muss nicht reagiert werden.
Beide Teilnehmer können, aber müssen sich keine Notizen machen.
Es ist völlig in Ordnung, wenn am Ende beide einfach nur eine Zeitlang nebeneinander gelegen haben.
Nach der Sitzung kann ein Austausch über das Erlebte und Empfundene stattfinden, sofern beide das wünschen.
Setting
Die Übung sollte in einem möglichst ruhigen Raum stattfinden, in dem beide sich wohlfühlen.
Mutter oder Vater liegen mit ihrem Kind nebeneinander auf einer Matratze, einer Matte oder einer weichen Decke.
Sie liegen entspannt auf dem Rücken, die Arme befinden sich eng am Körper, die Handteller liegen flach Unterlage.
Beide atmen tief und entspannt.
Die Augen können wahlweise geschlossen oder geöffnet und dann nach oben gerichtet sein, sodass die Blicke sich nicht begegnen.
Probleme und Widerstände, die bei der Durchführung der Übung auftreten können:
Manche Kinder sind schwer dazu zu bewegen, bei dieser Übung mitzumachen. Dann ist es besonders wichtig, dass sie vor dem ersten Durchgang ausführlich und geduldig über den ungeheuren potenziellen Nutzen dieser Übung aufgeklärt werden. Bereits hier kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an. Machen Sie bitte nicht den Fehler, diese Übung vorzuschlagen, wenn Sie selbst oder ihr Kind in einer schlechten Stimmung oder energetischen Verfassung sind.
Bedenken Sie, dass die mentale Grundhaltung bei dieser Übung nicht auf Handlung ausgerichtet sein sollte, sondern auf den bewussten Verzicht auf aktives Handeln. Die alten Chinesen nannten das Wu Wei, was soviel wie Handeln im Nichthandeln bedeutet.
Setzten Sie sich selbst und ihr Kind vor und während dieser Übung nicht unter Druck. Ich habe schon öfter erlebt, dass bei den ersten drei Durchgängen nichts Bedeutendes passiert ist, außer dass sich die Teilnehmer danach etwas entspannter gefühlt haben. Auch kann es vorkommen, dass sich die Teilnehmer beim ersten Versuch eher gestresst, als entspannt fühlen. Lassen Sie sich dadurch nicht entmutigen. Wenn Sie es später auch nur ein einziges Mal erleben, dass Sie und Ihr Kind sich auf eine Weise verstehen wie nie zuvor, dann werden Sie nicht bedauern, die Mühen auf sich genommen zu haben und die Übung bei Bedarf gern wiederholen.
2. Fallstudie zum Thema „Psychosomatische Reaktionen bei Schulangst“ mit Tipps und praktischen Hinweisen
Hypersensible Schüler entwickeln nicht selten eine so massive Aversion gegen den Schulbesuch, dass sie psychosomatische Reaktionen zeigen, und zwar am häufigsten zwischen dem Aufwachen und dem Zeitpunkt, wo sie sich auf den Weg zur Schule begeben sollten. Es sind vor allem Bauch- und Kopfschmerzen, die den Schulkindern morgens zu schaffen machen. Simulation kann bei Ben ausgeschlossen werden, da er sich selbst bei Erbrechen noch in die Schule schleppen möchte und seine Mutter ihn dann zurückhalten muss.
Profil: Vorname Ben, Alter 12, hervorragendes logisches Denkvermögen, großer Wortschatz und klarer sprachlicher Ausdruck, gutes bildhaftes Vorstellungsvermögen, ehrlich und zuverlässig, hochsensibel und emphatisch, 7. Klasse Gymnasium, Noten im Durchschnittsbereich
Diagnostizierte Schwächen: starke Selbstzweifel, wenig Klarheit über die eigenen Ziele, schwach entwickeltes Spürbewusstsein in Bezug auf seine Gefühle und Körperempfindungen, geringes Atemvolumen in Verbindung mit einer sehr hohen Atemfrequenz
Wenn seine Mutter ihn morgens weckt, möchte Ben am liebsten sofort wieder einschlafen und erst aufwachen, wenn die Schule vorbei ist. An Wochenenden und in den Ferien liebt er es, nach dem Aufwachen noch eine Zeitlang zu dösen. Zwischen dem Traumbewusstsein, aus dem er kommt, und dem Wachbewusstsein, in das er eintauchen wird, gehen ihm dann die verrücktesten Gedanken und Bilder durch den Kopf. Er kommt sich dabei manchmal vor wie der Regisseur eines Filmes und nicht selten sind die unwillkürlichen Darbietungen so kreativ und spannend wie ein guter Kinofilm.
Gewöhnlich geht diese Phase nach einer gewissen Zeit über in eine Vorschau auf für diesen Tag geplante Ereignisse wie auch für Dinge, die er an diesem frisch angebrochenen Tag tun oder passiv erleben könnte. Er lässt den Tag quasi „provue“ passieren. Hat er schließlich genug Ereignisse gesehen, auf die er sich freut, dann zieht es ihn förmlich aus dem Bett. Nun ist dieser Tag auf eine Weise vorstrukturiert, zu der er „Ja!“ sagen kann. Zwar ist er dann manchmal am Abend ein wenig enttäuscht, weil er sich die Dinge zu rosig ausgemalt hatte, doch insgesamt zählen die Tage, die mit einer kreativen Vorschau beginnen, zu den schöneren seines Lebens.
Bei Lust/Unlust-Analysen, die ich mit meinen Schülern durchführe, bekommt
das morgendliche Wecken fast immer die höchsten Unlust-Werte.
Den meisten Schülern fehlt morgens eine ausgiebige Phase des „Dösens“, in der sie den Tag mit einem guten Gefühl „Provue passieren“ lassen können. Ohne sanften Übergang vom Traumbewusstsein ins Wachbewusstsein verpassen sie die Chance, sich positiv auf den neuen Tag einzustimmen.
Das gilt insbesondere für hochsensible Kinder, die dann nachmittags um so mehr von ausgiebigen „Dösephasen“ heimgesucht werden.
Foto: Gerhard Gellinger, pixabay
An Schultagen hat Ben zu einer solchen Vorschau gewöhnlich weder Zeit noch Lust. Das Lernen an sich macht ihm großen Spaß, sofern ihn die Lerngegenstände interessieren. Bei dem schulischen Stoff kommt das eher selten vor.
Ben gehört zu denen, die sich nicht für Wissen interessieren, dafür um so mehr für das Erforschen und das Verstehen von Zusammenhängen. Manchmal hat er das Glück, auf Lehrer zu treffen, die letzteres in den Mittelpunkt ihres Unterrichts stellen, und dann gelingt es ihm immer wieder, seine Lehrer und Mitschüler zu verblüffen durch die Qualität seiner Beiträge, für die er mit guten Noten belohnt wird.
Heute hat er einen jener Schultage vor sich, an dem sich die für ihn langweiligen und interessanten Unterrichtsstunden in etwa die Waage halten. Seine Mutter kennt ihn inzwischen so gut, dass sie an solchen Tagen für ihren Sohn ein ärztliches Bulletin erstellen könnte, ohne den Patienten gesehen zu haben. Sie rechnet mit leichten Bauch- und Kopfschmerzen, die zwar lästig sind, ihn aber nicht davon abhalten werden, zur Schule zu gehen. Und wie fast immer liegt sie mit ihrer Vermutung richtig. Regelmäßig versucht sie
Ben dazu zu bewegen, zu Hause zu frühstücken, hat damit aber nur selten Erfolg. Mehr als ein kurzes Nippen am bereitgestellten Orangensaft ist in der Regel nicht drin. Als er sich verabschiedet, liest seine Mutter aus seinem Gesichtsausdruck, dass er auch heute wieder gestresst nach Hause kommen wird.
Schon in den ersten beiden Schulstunden fällt es Ben schwer, dem Unterrichtsgeschehen zu folgen. Dafür gibt es vor allem drei Gründe. Zum einen geht er abends zwar zeitig ins Bett, braucht dann aber noch ein bis zwei Stunden, bevor er einschläft und wacht deshalb fast täglich mit einem Schlafdefizit. Zum anderen nimmt er weder vor Schulbeginn noch in der Schule nennenswerte Mengen an Essen und Trinken zu sich. Das führt dazu, dass seine Konzentrationsfähigkeit kontinuierlich nachlässt. Wie wichtig die Aufnahme von Nahrung in fester und flüssiger Form für Schüler ist, zeigt ein Bericht zu diesem Thema in der Zeitschrift Die Welt.
Bens Lehrer berichten übereinstimmend davon, dass der Junge sich um Konzentration bemühe, doch im Laufe des Vormittags kontinuierlich abbaue, bis er in den letzten beiden Stunden dem Unterrichtsgeschehen kaum noch folgen könne. Nachdem Ben eine Technik gelernt hatte, wie er seine Atmung beobachten und steuern kann, konnte er den dritten Grund für seine Konzentrationsprobleme selber aufklären. Ihm war aufgefallen, dass sein Atemvolumen während des Unterrichts immer wieder in die Richtung von einem Liter pro Atemzug absackte, sofern er nicht mit tiefen und entspannten Atemzügen gegensteuerte.
Der chronische Erschöpfungszustand, in den Ben sich Tag für Tag hineinmanövrierte, beschränkte sich keineswegs auf den Unterricht, sondern begleitete ihn den ganzen Tag. In den Schulpausen gelang es ihm nicht, seinen Akku wieder aufzufüllen. Statt mit seinen Klassenkameraden zu spielen oder sich mit ihnen zu unterhalten, zog er sich zurück und war in den Pausen oft allein.
Ben war weder von seinem Äußeren noch von seinem Charakter der geborene Opfertyp, sodass er von Mobbing verschont blieb. Dennoch litt er darunter, dass seine Klassenkameraden ihn in den Pausen zu meiden schienen und war schließlich fest davon überzeugt, dass ihn niemand mochte. Auch zweifelte er daran, jemals wirklich gute Freunde zu finden. Diese Einstellung blieb nicht ohne Auswirkungen auf seine Nachmittage. Es gab kaum noch Freunde, mit denen er etwas unternehmen konnte und kaum noch Oasen der Freude, in denen er hätte Kraft tanken können.
Stark betroffen war davon auch das häusliche Lernen. Bei seinen Hausaufgaben trödelte er extrem, sodass sie ein Vielfaches der Zeit in Anspruch nahmen, die bei konzentriertem Lernen erforderlich gewesen wäre. Seine Langsamkeit und Unkonzentriertheit war zu einem gewissen Teil darauf zurückzuführen, dass sein Energietank nach dem Aufwachen nur halbvoll war und sich während der in der Schule verbrachten Zeit fast vollständig leerte. Und dieser Energieverlust war weniger darauf zurückzuführen, dass er dem Unterrichtsgeschehen aufmerksam gefolgt wäre und sich aktiv daran beteiligte hätte, sondern auf den Frust, in der Schule weder etwas Produktives zu leisten, noch mit seinen Mitschülern in den Pausen Dinge unternehmen zu können, die ihm Spaß gemacht hätten.
Das Trödeln erfüllte auch noch eine zweite Funktion. Bens Eltern hatten seine Lieblingsbeschäftigungen limitiert, die er gern exzessiv betrieb, wie Fernsehen oder fast alles, was er auf seinem Smartphone bzw. PC hätte unternehmen können. Unter diesen Umständen hätte er bei schnell erledigten Hausaufgaben nicht gewusst, was er mit der gewonnenen Zeit anfangen sollte.
Wenn Ben dann endlich am späten Nachmittag mit seinen Hausaufgaben fertig war, trieb ihn der aufgestaute Lusthunger dazu, seine PC- und Smartphone-Zeiten voll auszuschöpfen. Als diese vorüber waren, hatte er meist noch zwei Stunden bis zum Schlafengehen, in denen er noch verschiedenen kleineren Hobbys nachging, die jedoch mit dem Makel behaftet waren, dass sie nicht auf dem Smartphone oder PC betrieben werden konnten. Er ging meist zur vereinbarten Zeit gegen 21:30 Uhr ins Bett, mit dem dumpfen Gefühl, auch an diesem Tag wieder nicht auf die Menge an Lusteinheiten gekommen zu sein, die es ihm ermöglicht hätten, schnell und zufrieden einzuschlafen. So dauerte es nicht selten ein oder zwei Stunden, bis er einschlief, von denen er die meiste Zeit mit Grübeln oder Traumphantasien verbrachte.
Wenn Bens Mutter ihren Sohn an Schultagen weckt, braucht sie gewöhnlich drei Versuche, bis er aufsteht. Beantwortet er die Aufforderung mit einem langgezogenen „Jaaaaa!, bei dem die letzten Vokale sich anhören, als ertönten sie aus dem Schlafreich, dann weiß seine Mutter, dass ihr Weckversuch vergeblich war. Der nächste findet wenige Minuten später statt, der finale dritte nur wenige Sekunden danach in einem verschärften Ton, der das Murmeltier endlich dazu bewegt, sich in eine vertikale Position zu begeben. Natürlich hatte die Mutter damit experimentiert, gleich beim ersten Mal den finalen Weckruf einzusetzen, doch ohne Erfolg. Und so hatten sich beide mit dem gewohnten Weckritual arrangiert.
Der Nachteil dieses Rituals bestand darin, dass es keine Phase des Dösens zuließ, die Ben an Wochenenden und in den Ferien einen sanften und entspannten Einstieg in den Tag ermöglichte. Es fehlte das „Provue-Passieren-Lassen“ des noch unberührten Tages, mit der Gelegenheit, lustbetonte Ereignisse visuell zu antizipieren, die sich mit hoher Wahrscheinlichkeit an dem Tag ereignen und dazu führen würden, dass seine Füße sich darauf freuen, endlich den Boden zu berühren, in der Gewissheit, auf dem Weg zu sein zu den Freuden, die der Tag für sie bereithält.
Statt mit Vorfreude beginnen die Schultage für Ben in der Regel mit einem Vor-Leiden. Sein Organismus stellt sich morgens nicht auf Freude ein, sondern auf eine bevorstehende Zeit, in der wenig geschieht, was ihn interessiert oder ihm Spaß macht und die ihm so viel Energie raubt, dass er sich für den Rest des Tages davon nicht mehr erholen wird. Angesichts dieser Gegebenheiten muss man sich nicht wundern, wenn sein Organismus häufiger so heftig reagiert, dass Kopf- oder Bauchschmerzen ihm nahelegen, besser zu Hause zu bleiben.
Kaum weniger schlimm als die relativ wenigen Tage, an denen er nicht zur Schule geht, sind diejenigen, an denen er sich auf den Weg macht, ohne ganz mit Körper, Geist und Seele dort anzukommen. Sein Körper ist geschwächt durch zu wenig Essen und Trinken vor und in der Schule, sein Geist ist durch den hektischen Einstieg in den Tag unruhig und unkonzentriert, seine Seele empfindet die Zeit in der Schule wie ein Exil, in dem man weniger leidet, wenn man seine Gefühle freiwillig an der Garderobe abgibt.
Die Defizite auf diesen drei Ebenen schwächen das Atemsystem, mit der Folge, dass der niedrige Sauerstoffgehalt im Blut die Motivation und das Konzentrationsvermögen auf Sparflamme herunterfahren. Und so konstruiert Ben täglich aufs Neue seinen unbefriedigenden Schulalltag, nicht weil er das so will, sondern weil er nicht anders kann. Er braucht Hilfe von außen.
3. Was können Eltern tun, deren Kind sich in einer ähnlichen Situation befindet wie Ben?
-
-
- Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind etwas isst und ausreichend trinkt, bevor es zur Schule geht und solange es sich in der Schule aufhält.
- Versuchen Sie, Ihr Kind dazu zu bringen, dass es zwischen dem morgendlichen Aufwachen und Aufstehen fünf bis fünfzehn Minuten Zeit hat, um sich zum Beispiel nach der „Provue-Methode“ positiv auf den Tag einzustimmen. Das Wecken müsste entsprechend früher erfolgen. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn sich Ihr Kind zunächst dagegen sträubt.
-
-
-
- Zeigen Sie Ihrem Kind, wie die natürliche Bauchatmung funktioniert. Sollten Sie es schaffen, Ihr Kind dazu zu bringen, abends vor dem Einschlafen und morgens nach dem Aufwachen drei tiefe, entspannte Atemzüge zu machen, dann entwickelt es schon nach wenigen Wochen ein Atembewusstsein, das dazu verwendet werden kann, eine dramatische Verflachung der Atmung in kritischen Situation zu verhindern, wie zum Beispiel bei Prüfungen aller Art.
-
-
-
- Die meisten Kinder reden nicht gern mit Ihren Eltern darüber, was in der Schule passiert. Doch vielleicht gelingt es Ihnen, mithilfe der oben beschriebenen Übung Gemeinsam dem eigenen Spürbewusstsein folgen, Ihr Kind dazu zu bewegen, offen darüber zu sprechen, was es in der Schule erlebt, sowohl auf der inneren als auch auf der äußeren Ebene. Vergessen Sie die Pausen nicht!
-
-
-
- Im „Online-Zeitalter“ ist es nicht ungewöhnlich, wenn Kinder jenseits der digitalen Welt nur wenig Zeit mit ihren Freunden verbringen. Wenn Ihr Kind jedoch sehr wenige Freunde hat und keinen wirklich guten, sollten Sie herauszufinden versuchen, woran das liegt, wie sehr Ihr Kind darunter leidet und wie das Problem gelöst werden könnte.
-
-
-
- Wenn Ihr Kind zum Trödeln neigt, dann versuchen Sie die Ursache dafür zu finden. Trödeln ist keine schlechte Charaktereigenschaft, sondern der Versuch, auf kompensatorische Weise ein größeres Übel zu verhindern, zum Beispiel den mentalen Zusammenbruch bei Überforderung oder drohender Langeweile.
-
-
-
- Sollten Sie den Eindruck haben, dass Ihr Kind gestresst, unausgeglichen oder unglücklich ist, dann empfehle ich Ihnen, mit ihm eine Lust/Unlust-Analyse durchzuführen. Wählen Sie dafür einen Tag aus, der nicht länger als eine Woche zurückliegt und an dem Ihr Kind einen vollen Schultag hatte. Lassen Sie ihm auf einem DIN-4-Blatt alle Ereignisse des Tages eintragen, an die es sich erinnert, mit Angabe der Uhrzeit von … bis und der Einschätzung, mit wie viel Lust oder Unlust die Tätigkeit verbunden war.
Für Unlust sollten Minuswerte eingetragen werden von -1 = geringe über -2 = mittlere bis -3 = große Unlust. Bei den Werten für Lust verfahren Sie entsprechend von +1 bis +3. Bei hohen Unlustwerten könnten Sie gemeinsam überlegen, wie sie verringert werden könnten. Falls kaum oder keine Werte von +2 oder +3 dabei sind, sollten Sie gemeinsam Möglichkeiten ausloten, wie mehr Lust in den Alltag eingebaut werden könnte. Falls das nicht gelingt, empfehle ich, den Rat von Experten einzuholen, da chronisch geringe Lustwerte ein Zeichen dafür sein können, dass eine Depression droht oder bereits vorliegt.
- Sollten Sie den Eindruck haben, dass Ihr Kind gestresst, unausgeglichen oder unglücklich ist, dann empfehle ich Ihnen, mit ihm eine Lust/Unlust-Analyse durchzuführen. Wählen Sie dafür einen Tag aus, der nicht länger als eine Woche zurückliegt und an dem Ihr Kind einen vollen Schultag hatte. Lassen Sie ihm auf einem DIN-4-Blatt alle Ereignisse des Tages eintragen, an die es sich erinnert, mit Angabe der Uhrzeit von … bis und der Einschätzung, mit wie viel Lust oder Unlust die Tätigkeit verbunden war.
-
Wenn ein hochsensibler Schüler als Problemfall eingestuft wird
Wenn Sie bei dem Versuch, Ihr hochsensibles Kind bezüglich seiner persönlichen Engpässe wirksam zu unterstützen, an Ihre Grenzen stoßen, dann gehören Sie zur Mehrzahl der Eltern, denen es ähnlich geht. Das Thema ist ungeheuer komplex und stellt mich, der sich seit Jahrzehnten täglich damit beschäftigt, auch heute noch immer wieder vor neue Herausforderungen. Je stärker sich bei einem Kind die negativen Seiten seiner Hochsensibilität zeigen, desto größer ist die Gefahr, dass die Nerven der Eltern irgendwann blank liegen und sie sich dann selbst panisch, das heißt kontraproduktiv verhalten.
Dies ist vor allem dann der Fall, wenn die Überreizung und die damit einhergehende Erschöpfung auf Geschwister und/oder die Eltern selbst übergreift. In extremen Fällen können hochsensible Kinder allein durch all das, was sie nicht selbst erledigen, wie zum Beispiel Hausaufgaben oder Zimmer aufräumen, so viel Last auf die anderen Familienmitglieder übertragen, dass diese dadurch selbst in eine Art von Co-Stress geraten. Und dann ist es menschlich, dass sie das betroffene Kind irgendwann nicht mehr verstehen können oder wollen. Wenn Appelle nicht zum Ziel führen, werden schließlich verschiedene Sanktionsmaßnahmen getestet und als ultima ratio von manchen Eltern auch einschlägige Medikamente wie zum Beispiel Ritalin.
Foto: sqeeze, pixabay
War Einstein hochsensibel?
Im Internet wird viel über diese Frage spekuliert, die sich wohl nie mit Sicherheit wird beantworten lassen.
Sicher ist jedoch, dass es den Typ des Hochsensiblen gibt, der viel von dessen Stärken und nur wenig von den Schwächen hat:
Personen wie Einstein, denen es gelungen ist, die Tiefe und Komplexität ihres Bewusstseins mit einer enormen Selbststeuerungskraft zu verknüpfen.
Da nicht alle Kinder kleine Einsteins sind, brauchen sie vertraute Personen in ihrer Umgebung, die sie dabei unterstützen, ihre Steuerungskraft dort zu verstärken, wo deren Schwäche ihnen im Wege steht.
Wenn Eltern ein hypersensibles Kind haben und glauben, es könne sich ohne weiteres auch anders verhalten, als es das tut, dann verstärken sie den eh schon großen Druck, der auf den Schultern Ihres Kindes lastet. Sie machen sich aber auch selbst das Leben unnötig schwer, wenn sie täglich von Ihrem Kind etwas erwarten, was es unter den Gegebenen Umständen nicht leisten kann. Der Verdacht, ihr Kind verhalte sich aus reiner Willkür so egoistisch, dass es seine Umgebung nervt, impliziert den Vorwurf der Böswilligkeit. Das plan- und hilflose Kind sitzt dann auf der Anklagebank wegen eines Delikts, von dem es bewusst oder unbewusst weiß, dass es es immer wieder begehen wird, unabhängig davon, ob es das will oder nicht. Es kommt sich vor wie ein Junge oder Mädchen, von dem man verlangt, ohne Hilfsmittel über eine Latte zu springen, die bei 2,50 Meter aufliegt.
Betroffene Eltern könnten hier einwenden, es gehe doch meist um Bagatellen, die das Kind nicht wirklich überfordern dürften. Aus der Perspektive Außenstehender mag das zutreffen, doch könnte man das Kind so scannen, dass man die Impulsfrequenz und die jeweilige Stärke aller aktiven Reize auf einer Grafik verfolgen könnte, und zwar auf der physischen, mentalen und psychischen Ebene, dann sähe man, dass es häufig kaum in der Lage ist, die komplexen inneren Vorgänge angemessen zu verarbeiten. Es ist unfähig, auch nur die Prozesse zu bearbeiten, die bereits im Gange sind, bevor neue Aufträge von außen kommen. Was für die Eltern wie eine Kleinlichkeit aussieht, kann für das Kind zum gegebenen Zeitpunkt eine schier unlösbare Aufgabe sein.
Ein weiterer Einwand, den Eltern in diesem Zusammenhang häufig geltend machen, ist der Hinweise darauf, dass es den Kindern „zufällig“ immer dann zu viel werde, wenn man ihnen Aufträge erteilt, deren Erledigung für sie mit Unlust verbunden wäre. Natürlich ist das kein Zufall. Schließlich ist es vor allem der kaum zu stillende Lusthunger hypersensibler Kinder, die glauben, zu viel Zeit mit unlustbetonten Aufgaben verbringen zu müssen, der Hunger, der sie unentwegt nach neuen Lusteinheiten Ausschau halten lässt. Woher kommt dieser im Verhältnis zu weniger sensiblen Kindern exorbitant hohe „Lusteinheitenbedarf“?
Er lässt sich nicht allein damit erklären, dass hochsensible Kinder in jedem Augenblick ihres Lebens mehr und intensivere Lustimpulse empfangen und zu verarbeiten haben als ihre weniger sensiblen Altersgenossen. Sie empfangen gleichzeitig auch mehr Unlustimpulse. Aufgrund der erhöhten Geschwindigkeit, mit der diese Impulse bei ihnen auftauchen und wieder verschwinden, werden diese den Kindern nur selten bewusst. Und unbewusste Impulse lassen sich nun einmal nicht so leicht steuern. Um Unlust erzeugende Ungleichgewichte auf der körperlichen und seelischen Ebene des Menschen zu vermeiden, ist unser Gehirn rund um die Uhr damit beschäftigt, ein sogenanntes homöostatisches Gleichgewicht zu bewahren bzw. wiederherzustellen.
Bei Erwachsenen erledigt das Gehirn diesen Job in der Regel zur Zufriedenheit seines Besitzers. Es sorgt dafür, dass wir essen, wenn wir Hunger haben, schlafen, wenn wir müde sind, etwas Aufbauendes tun, wenn wir niedergeschlagen sind. Für Kinder gilt: Je sensibler sie sind, desto schwerer tun sie sich damit. Das liegt an der oben beschriebenen Kombination aus einer besonders hohen Impulsstärke und Impulsfrequenz. Wenn das Kind spontan und unkontrolliert einem starken Lustimpuls folgt, der sich später als Lustfalle entpuppt, weil er langfristig mehr Unlust als Lust zur Folge hat, dann denken die Erwachsenen, es müsse diese Zusammenhänge irgendwann erkennen und die richtigen Konsequenzen daraus ziehen.
Warum warten die meisten Eltern darauf vergeblich?
Zwei Gründe sind dafür verantwortlich. Zum einen verfügen besonders die hochsensiblen Kinder über eine starke Firewall gegen Unlust, die sich anschickt, sie zu überfallen. Diese Kinder spüren viel intensiver als andere, was ihnen jetzt guttut und was nicht. Deshalb verbrauchen sie ein Vielfaches an Energie, wenn sie sich in bestimmten Situationen gegen die von ihrem System bevorzugte Tätigkeit entscheiden, das heißt, wenn sie gegen den ausdrücklichen Rat ihres inneren Dirigenten eine mit Unlust verbundene Tätigkeit ausüben, zu einem Zeitpunkt, wo auch lustvollere Alternativen zur Verfügung gestanden hätten.
Zum anderen sind hochsensible Kinder Meister der Verdrängung. Bei einer Lust-Unlust-Abwägung schauen sie einfach nur auf die Gewichte in der Lust-Schale. Solange sie dies tun, können Eltern sich jegliche Erklärungen und Appelle sparen. Wenn man daran etwas ändern will, muss der entsprechende Eingriff erfolgen, bevor das Kind in der Situation selbst seine Abwägung beendet hat, das heißt, sich entschieden hat. Konkrete Informationen, wie das bewerkstelligt werden könnte, finden Sie insbesondere auf der Startseite unter 6. a-c der zehn Punkte, die die Konzentration fördern.
Hochsensible Kinder manövrieren sich oft in einen chronischen Erschöpfungszustand mit grenzwertig leerem Energietank, der die Motivation ebenso beeinträchtigt wie die Konzentrationsfähigkeit. Wenn der Energietank dann plötzlich wieder voll ist, sobald Smartphone oder PC ins Spiel kommen, spricht das nicht gegen die Erschöpfung, sondern zeigt, wie schnell Kinder sich regenerieren können, sofern sie Spaß an einer Sache haben. Sie müssen in solchen Situationen gar nicht schauspielern, was Eltern gern vermuten, sondern sie spiegeln nur nach außen wider, was in ihrem Inneren geschieht.
Kurs zu halten, auch wenn die Nerven blank liegen, ist leichter gesagt als getan.
Doch wenn Sie sich im Umgang mit Ihrem Kind diese vier Dinge stets vor Augen halten, können Sie dazu beitragen, dass sich das Familienklima entspannt, wenn das Kind sich mal wieder als Nervensäge betätigt hat.
-
-
- Mein Kind tut jetzt das, was es unter den gegebenen Umständen kann. Sein „Versagen“ hat weniger mit Nichtwollen als mit Nichtkönnen zu tun.
- Damit es sich anders verhalten könnte, müsste ich oder eine andere Person ihm dabei helfen, die Rahmenbedingungen, unter denen es jetzt lernt, zu verändern.
- Mein Kind zu kritisieren und an dessen Einsicht und Willen zu appellieren, raubt allen Beteiligten Energie und führt dazu, dass sich die Probleme immer mehr verfestigen.
- Indem ich von der Problemvorstellung auf die Lösungsebene wechsle, kann ich mir und meinem Kind den Kopf frei machen und mit einem Lächeln auf den Lippen uns beiden das Lernen erleichtern.
-